Liebste kleine Lady,
heute ist es Zeit für den erste Blogeintrag der neuen Kategorie. Ich dachte ich schreibe dir meine bewegendsten Momente auf. Eines Tages wirst du sie lesen können und dich vielleicht freuen wie chaotisch manchmal alles ist.
Deine Mama und ich sind manchmal wie eine Person, ein Gehirn. Bei Tabu unschlagbar:) wir wissen sofort was der andere denkt und kommunizieren manchmal auch ohne Wort ganze Dialoge.
An dem Tag als ich erfahren habe das du vielleicht schon in Enas Bauch bist waren wir alle ziemlich durch den Wind. Ich, die wirklich schlecht solche Geheimnisse behalten kann, durfte niemandem davon erzählen. Nicht mal deiner Oma! Also bin ich nach der Arbeit in die Münchner Innenstadt gefahren und habe deine völlig verstreute Mutter gesucht. Sie meinte, wir müssen noch mindestens eine Stunde warten bis wir das Ergebnis des Test wissen, aber die würden dann schon anrufen. Also sind wir wie zwei ferngesteuerte Mumien durch die Stadt getigert und haben uns sinnloses Zeug angeschaut, nur das die Zeit gefühlt schneller verging.
Als wir dann auf dem Weg in den gefühlt hundertsten Laden waren, begann das Handy zu klingeln. Natürlich war es so laut , dass man es in China bestimmt noch gehört hätte. Wir blieben wie angewurzelt stehen und deine Mutter ging ans Telefon.
Sie versuchte cool zu wirken und sich nichts anmerken zu lassen, aber ich wusste schon das du bald bei uns sein würdest. Wir freuten uns riesig, durften es aber noch niemandem sagen, weil man ja immer noch warten muss bis die ersten Wochen vergangen sind. Nach dieser ganz wunderbaren Nachricht sind wir in einen Babyladen gegangen und haben dir die ersten Schuhe gekauft. Denn wir hatten einen Plan wie wir es deinen Papa erzählen wollten.
Gesagt getan, sind wir nach Hause gefahren. Ich habe auf der Fahrt noch Onkel Marki abgeholt, der auch völlig ausser sich vor Freude war. Auf der Autobahn fragte deine Mama mir mal wieder Löcher in den Bauch, wie sie das immer tut.:) Leider war ich in Sachen Schwangerschaft kein guter Ansprechpartner, da ich das selbst ja auch noch nicht war:).
Kurz vor der Ausfahrt nach Inning fing der Mani (Mercedes) an zu schwanken, ich bekam ihn aber schnell wieder in der Griff doch irgendetwas stimmte nicht. Ich merkte auch schnell was. wir hatten einen Platten:) Da der Mani eine Spurverbreiterung besitzt, konnte ich das Reifenwechseln nicht machen da die Reifen so unglaublich schwer waren. Also mussten wir deinen Papa anrufen, der uns den Reifen gewechselt hat. Wie du deinen Papa kennst hatte er nicht wirklich gute Laune deswegen und wechselte etwas mürrisch den Reifen. Als wir dann weiter fahren konnten und es endlich schafften bei euch anzukommen, war es deinem Papa wichtiger den Grund der Reifenpanne zu suchen als deiner Mama zuzuhören.
Wir stellten seine Schuhe, ihre Schuhe und deine Schuhe nebeneinander und ich versuchte die Aufmerksamkeit deines Vaters zu erlangen. Als es mir mit einem kleinen Schubser gelang ihn ins Wohnzimmer zu bekommen, sah er die Schuhparade. Es brauchte einen Weile bis er verstand was geschehen war und er freute sich riesig.
So begann deine Geschichte und ich schreibe dir bald wieder wie es weiter ging.
In Liebe,
deine Tante Schrö